Am 20. April fuhren wir mit 4 Jungbläserinnen und -bläsern nach Herrenberg zum Jungbläserfestival in die Theodor-Schüz-Realschule. Alle waren gespannt, sie hatten so etwas noch nie mitgemacht. Über 460 Teilnehmende hatten in der Schulaula auf Stühlen Platz gefunden, als es auch schon mit dem Eröffnungsstück des Landesjugendposaunenchors des EJW losging. Das Team der Posaunenarbeit hatte ein buntes Programm zusammengestellt und wir fühlten uns gleich wohl und persönlich willkommen. Nach einem gemeinsamen Beginn mit Einblasen, einfachen Liedern und einer spannenden biblischen Geschichte ging es in die Übgruppen, wo alle nach ihrem persönlichen Fortschritt gefordert und gefördert wurden. Nach dem Mittagessen konnte man dann verschiedene Bastel- und Spielangebote nutzen. Besonders interessant war, das eigene Luftvolumen auszutesten. Wäre die eigene Lunge ausreichend für eine große Basstuba? Der „Blasometer“ gab die Antwort. Oder man baute aus einem Gartenschlauch und einem Plastiktrichter eine Schlauchtrompete und konnte dann darauf ein kleines „Konzert“ geben. Oder man spielte einige Stücke aus der Bläserschule mit 20 Glocken. Oder, oder… die Zeit bis zur nächsten Übeinheit in den Gruppen verging viel zu schnell. Der Höhepunkt war dann aber das Abschlusskonzert, wo wir den Eltern auf der Tribüne, die zum Abholen gekommen waren, die in den Gruppen geübten Stücke vorstellen konnten, unterstützt von ca. 80 Chorbläsern und dem Landesjugendposaunenchor. Neben dem Volltrefferlied und einigen Grooving-Pieces aus der Bläserschule gab es z.B. auch die „Intrade in Jazz“ zu hören, bei der die Jungbläser einen einfachen Satz spielen konnten, so dass niemand überfordert wurde. Wer ist der eigentlich der jüngste Bläser im Raum? Es stellte sich heraus, dass die jüngste Bläserin gerade einmal 6 Jahre alt war. In einem Interview mit Michael Püngel stellte sich Leon vor. Leon hat seit Geburt eine Sehbehinderung, die es ihm unmöglich macht, aus normalen Noten zu spielen. Dennoch hatte er den Ehrgeiz Tenorhorn zu lernen. Mit Hilfe einer Betreuungsperson, die alle Noten für ihn als große Buchstaben umschreibt und ihm das Metrum auf die Schulter klopft, konnte er bei den Stücken gut mitblasen. Ja, der Posaunenchor ist eine Gruppe, bei der jeder mitmachen kann. Jeder hat eigene Fähigkeiten, auch wenn man sie vielleicht nicht sofort erkennt und kann die einbringen. Das war auch das Thema der Geschichte, die uns Martin Grauer (Pfarrer im EJW und selbst begeisterter Trompeter) erzählte: Josha, ein ewig langsamer und nachdenklicher Typ hatte daran gedacht, zur Predigt von Jesus Essen mit zunehmen - es könnte ja länger dauern. Aus diesen 5 Broten und 3 Fischen, die Josha dabeihatte, wurden durch die Kraft Gottes über 5.000 Menschen satt. Welche Fähigkeiten haben wir, die wir mitbringen und einbringen können?
Unsere 4 Jungbläser fuhren begeistert nach einem vollen Tag mit Action, Spielen und Begegnungen mit anderen Bläserinnen und Bläsern wieder nach Hause. „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!“
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